Eventfilmer – Welche Skills sind gefragt?

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4 Minuten Lektüre — Eventfilmproduktionen unterscheiden sich wesentlich von anderen Filmproduktionen, wie zum Beispiel einem Imagefilm. Events verlaufen meist durchgehend, über einen relativ kurzen Zeitraum und einem fixierten Zeitplan. Das Setting ist definiert. Die Möglichkeit eine Aufnahme zu wiederholen ist schwierig bis unmöglich. Im Vergleich zu anderen Produktionen wo das Setting oder das «Rundherum» bestimmt werden kann, sind also andere Skills von einem Eventfilmer gefordert.

Unsere Erfahrung zeigt, dass ein Filmteam unbedingt über die nachfolgenden Skills verfügen sollte. Es soll keine vollständige Auflistung sein, sondern nur die Punkte aufgreifen, welche sich bei uns und auch bei unserer Suche nach guten Eventfilmern immer wieder herauskristallisiert haben.

Fitness – Eventproduktionen sind immer hektisch und deine Anwesenheit ist eigentlich immer an drei Orten gleichzeitig gefragt. Schnelle Wechsel der Perspektiven und der Drehorte sind meist zwingend. Das Filmteam muss konstant in Bewegung bleiben, denn jede doppelte Aufnahme ist eine Verschwendung der Zeit. Es wird ja höchst selten eine gleiche Perspektive mehrere Male in einem Video verwendet. Diese konstanten Wechsel bedeuten also, dass man viel zu Fuss unterwegs ist, was genau eine solche Grundfitness benötigt. Man darf nicht faul sein und muss kurze Distanzen im besten Fall auch joggend bewältigen können. Insbesondere bei Sportveranstaltungen legen wir zusätzlichen Wert auf diese Fähigkeit. Nicht zuletzt auch weil oftmals dynamische Aufnahmen der Athleten/Teilnehmer erwünscht sind.

Effizientes Arbeiten ist von zwei Faktoren abhängig: Kenntnis der Kamera und der Kenntnis des Zeitplans. Die Grundregel besagt, dass in möglichst wenig Zeit, eine möglichst breite Anzahl an Aufnahmen aufgenommen werden soll. Wiederholende Bilder sind zu vermeiden. Kennt ein Filmer trotz grosser Eventerfahrung seine Kamera nicht, so hat er wesentlich länger die Kameraeinstellungen vor jeder Aufnahme neu zu justieren. Diese verlorene Zeit summiert sich dann auf Kosten von weiteren Aufnahmen. Die Kenntnis des Zeitplans erlaubt es ihm, an sinnvollen Orten zu Filmen, daher garantiert im Endeffekt, dass alle relevanten Aspekte der Veranstaltung im Video repräsentiert sind.

Teamzeitplan – Nicht nur der Eventzeitplan sollte sich ein Eventfilmer notieren, sondern auch diesen von ganzen Filmteam. Durch die vielen Standortwechsel kann es immer wieder vorkommen, dass genau diese nicht funktionieren. Ein gutes Beispiel dafür war bei uns ein Sportevent, bei welchem ein Standortwechsel aus logistischen Gründen mittels eines öffentlichen Busses eingeplant war.  Da der Bus nicht aufkreuzte musste unser Teammitglied die Strecke rennend bewältigen. Da die restlichen Teammitglieder aber über den Ablauf informiert waren, konnten sich diese aber kurzfristig umorganisieren und schon ein zwei Bilder bis zum Eintreffen des joggenden Filmers aufnehmen.

Animieren – Nicht immer lassen sich die gewünschten Emotionen der Eventteilnehmer erwischen. Der Eventfilmer muss also auch ein Auge haben, welche Personen(-gruppen) er wie animieren kann, damit anschliessend die vom Kunden gewünschten Emotionen im Video vorhanden sind. Bei einer Demonstration hatten wir das Problem, dass der Kunde eine aufgebrachte, sogar wütende Stimmung zeigen wollte. Es war aber ein wunderschöner Sommertag mit fast perfekt blauem Himmel und die Leute haben eher ausgelassen gefeiert als wütend protestiert. In einem solchen Moment muss der Filmer in der Lage sein, die Leute trotzdem so anzustiften, dass sie auch mal die Faust in die Kamera strecken!

Wetterfestigkeit – Es mag trivial klingen, aber bei Kälte und Regen zu filmen (was bei Sportevents gut einmal vorkommen kann) ist in der Filmbranche nicht normal und muss daher zu einem gewissen Grad auch erprobt sein. Es gilt das Equipment zu schützen z.B. bei Regen, zu wissen wie das Equipment auf externe Einflüsse wie z.B. Minustemperaturen reagiert und dennoch aber auch genügend Aufnahmen zu machen (z.B. mit längeren Aufnahmen dafür weniger Schnitten). Und man muss ein zusätzliches Auge haben, um sich einzugestehen, wenn auch der Sicherheit zuliebe keine weiteren Aufnahmen mehr möglich sind.

Wir wünschen eine gute Eventorganisation!

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