Bildformate und die Komprimierung
2 Minuten Lektüre — Egal ob auf der Strasse, am Bahnhof oder auf dem Handy. Überall sehen wir Bilder, meist digital, manchmal auch analog auf Papier. Doch nicht jedes Foto ist für eine Werbekampagne geeignet, die Bildeinstellungen müssen dazu gezielt gewählt werden. Das korrekte Bildformat und die Komprimierung spielen hierbei eine essenzielle Rolle.
Die meisten haben den Namen bereits einmal gehört: «JPEG». Das ist sozusagen Windows unter den Bildern – es ist einfach da und funktioniert. Für eine Werbung ist das klassische Handy-Bild allerdings suboptimal. Es wird stark komprimiert und viele Bildinformationen gehen dabei verloren.
Unter der Komprimierung versteht man das Reduzieren der Dateigrösse durch das Entfernen von Bytes. Ein Bild sieht dabei noch akzeptabel aus, ist allerdings nicht mehr hochauflösend. Vor allem im Internet und in den sozialen Medien werden Bilder komprimiert, um die Ladezeiten und vor allem den Speicherplatz zu optimieren. Insbesondere für Plattformen wie Instagram, wo die Bilder nur für einige Sekunden angeschaut werden, bietet dies einen idealen Verwendungszweck.
In der professionellen Fotografie wird allerdings auf andere Möglichkeiten zurückgegriffen. Für hochauflösende Bilder wird mit dem sogenannten RAW-Format, also roh, gearbeitet. Diese Fotos sind in Bezug auf die Datenmenge relativ gross, da sie unkomprimierte und unverarbeitete Bilddaten enthalten, von welchen Fotografierende in der Nachbearbeitung Gebrauch machen können. Besonders bei schwierigen Lichtverhältnissen (zu dunkel/zu hell) bietet dies oftmals die letzte Möglichkeit, ein Bild noch retten zu können. Bei komprimierten Bildern, wie dem bereits erwähnten «JPG», wäre dies nicht mehr möglich.
Verlustbehaftete und verlustfreie Komprimierung
Es gibt unterschiedliche Verfahren zur Komprimierung digitaler Bilder. Im Wesentlichen gibt es jedoch zwei Arten:
Verlustbehaftete Kompression: Hier geht es darum, die kleinstmögliche Dateigrösse für ein Bild zu erreichen. Daher steht die Bildqualität oft ganz unten auf der Liste der Prioritäten.
Verlustfreie Komprimierung: Bei diesem Komprimierungsformat wird die Dateigrösse erheblich reduziert, jedoch leidet das Bild dabei nicht unter Artefakten und anderen Problemen.
Bei der verlustbehafteten Komprimierung werden Daten, die als unnötig erachtet werden, dauerhaft aus dem Bild entfernt. Dabei werden viele verschiedene Techniken angewandt, was zu wesentlich kleineren Dateigrössen führt.
Bei der verlustfreien Komprimierung werden ebenfalls Daten entfernt, aber sie kann bei Bedarf das Original wiederherstellen. Das Ziel ist es, die Qualität hochzuhalten und gleichzeitig die Dateigrösse zu verringern. Diese Art der Komprimierung ist mit einer ZIP-Datei zu vergleichen.
Verwendung in der Videografie
Anders als beim Fotografieren verhält es sich in der Videografie. Um ein Video im RAW-Format aufzunehmen, muss enorm kostspieliges Material, welches mehrheitlich in Hollywood-Produktionen verwendet wird, eingekauft werden. Ein herkömmliches Video im europäischen Sprachraum wird in der Regel mit 25 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet. Hat ein RAW-Bild beispielsweise eine Grösse von 50 Megabyte, müssen in jeder Sekunde 1.25 Gigabyte auf eine Speicherkarte geschrieben werden. Zum Vergleich: Eine herkömmliche SSD hat eine Schreibgeschwindigkeit von 550 MB/s, also knapp die Hälfte des geforderten. Für herkömmliche Produktionsfirmen (ohne Millionenbudget wie in Hollywood) ist eine RAW-Aufzeichnung infolgedessen rein vom benötigten Equipment nicht umsetzbar. In fast allen Videoproduktionen wird deshalb mit komprimierten Bildern gearbeitet. Dabei werden jedoch von den Herstellern unterschiedliche Komprimierungsverfahren angewendet, um die Bildqualität nach wie vor hochzuhalten, jedoch die Dateigrösse auf ein Minimum zu reduzieren.